Montag, 21. Mai 2007

Was Kunden hassen

Das Vertrauen wird kommen, hat jeder nur erst seine Sicherheit (Schiller: "Wallenstein")

Fast genauso sehr wie schlechte Arbeit hassen Kunden Unsicherheit. Klar: ihr Erfolg ist oft aufs engste mit dem Projekterfolg verbunden, da ist man natürlich gerne im Bilde über den aktuellen Stand des Projektes oder über das Ausmaß eines Problems: "Tut mir leid, Frau K., der Produktimport klappt leider immer noch nicht, wir sind dran. Stimmt, wenn es bis übermorgen nicht läuft können wir nicht rechtzeitig live gehen. Was wir dann machen? Äääähhh, gute Frage."

Umso dankbarer sind Kunden wenn man ihrem Sicherheitsbedürfnis Rechnung trägt:

Regelmäßig und unaufgefordert Statusinformationen geben. Auch wenn die Erstellung von Statusberichten zu den verhasstesten Tätigkeiten hochbezahlter Softwaretechniker gehört: die Kunden werden Dich lieben, also erstelle sie ohne dass der Kunde ständig nachfragen muss.
Möglichst immer einen Plan B bereithalten. Sobald man gezwungen ist, Probleme zu melden, sollte man irgendeine Antwort aus der Tasche ziehen können für den Fall dass sich das Problem nicht oder nicht pünktlich lösen lässt (außer man kann glaubhaft versichern dass das Problem auf jeden Fall in einer definierten Zeit lösbar ist).
Prozesssicherheit vermitteln: Wenn ernste Probleme auftreten ist nichts wichtiger, als dem Kunden zu vermitteln, dass man die Situation noch unter Kontrolle hat. Im Klartext: Keine frei erfundenen Versprechungen, sondern eine Schilderung dessen was man bereits getan hat und was man als nächstes zu tun gedenkt um die Situation zu lösen. Das beinhaltet auch den oben genannten Plan B.

Anmerkung 1: Natürlich gehört Fachkenntnis dazu. Sicherheit vermitteln ist ziemlich schwer wenn man eine komplette Gurkentruppe am Start hat die es (d.h. Design, Konzept, Programmierung) einfach nicht kann.
Anmerkung 2: Das gilt alles nicht nur bei Kunden sondern auch bei Chefs und Teamkollegen. Auch die werden gerne mal informiert und bekommen kalte Füße wenn sie befürchten muss dass man auf das Prinzip Hoffnung baut anstatt aktives Risikomanagement zu betreiben.

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