Von saubergehaltenen Höfen
Die Natur verabscheut das Vakuum (Aristoteles)
Ein früherer Kunde meiner Agentur (selber technischer Projektmanager) verwendete erheblichen Aufwand in die Umsetzung folgender PM-Regel:
"Für jede erdenkliche Situation, die im Projekt auftreten könnte, muss es einen Verantwortlichen geben. Dieser muss identifiziert werden bevor die Situation eintritt, und dieser muss sich nachprüfbar dazu committed haben" (so habe ich mir das zumindest zusammengereimt...)
Es gibt dafür zwei Motivationen:
1. Es erleichtert die Arbeit massiv, weil es Reibungsverluste vermeidet. Ein TPM sollte sich möglichst schnell mit seinen Kollegen verständigen, wer welchen Teil im Angebot schreibt/kalkuliert, ob die fachlichen Anforderungen von den Konzeptern vollständig beschrieben werden oder aus der Technik unterstützt werden muss, ob der TPM das Testing organisieren muss oder jemand anderes dies erledigt. Mit dem Kunden ist abzustimmen, in welcher Form die Abnahme durchgeführt werden soll, mit welcher Vosständigkeit bei geliefertem Material man rechnen kann, wer in welcher Reihenfolge Schnittstellenprogrammierung für die Integration zweier Systeme erledigen muss etc.
2. Noch wichtiger: Es hilft im Zweifelsfall dabei, "den eigenen Hof sauber zu halten". Sollte eine unangenehme Situation auftreten, ist man gut beraten eine Mail aus der Tasche ziehen zu können die belegt, dass jemand anderes die Verantwortung hat.
Und weil man hier einwenden könnte dass es eher darauf ankommt, gute Projekte zu machen als seine Zeit mit macchiavellistischem Polit-Kram zu versusen, sei mir zu diesem Thema eine Erklärung gestattet: